BASF

„Der jüngste Mitarbeiter, bei dem wir mit dem Screening eine Darmkrebserkrankung feststellten, war 46. Er konnte erfolgreich behandelt werden und ist immer noch für BASF tätig."

Das Unternehmen

BASF ist nach eigenen Angaben das global führende Chemieunternehmen. Am weltweit größten Produktionsstandort in Ludwigshafen sind rund 35.000 Mitarbeiter tätig.

Die Aktion

BASF bietet seit 2001 jährlich allen Beschäftigten ab dem 46. Lebensjahr eine Darmkrebsfrüherkennung an. „Sie ist fester Bestandteil unseres betrieblichen Gesundheitsmanagements und lässt sich gut mit Maßnahmen zum Arbeitsschutz und der betrieblichen Gesundheitsvorsorge kombinieren", sagt Webendörfer. 2006 erhielt BASF dafür den Felix Burda Award: Damals war es einzigartig, dass ein Industrieunternehmen dieser Größe ein derartiges Angebot macht und es fortlaufend evaluiert. Die Ergebnisse wurden 2004 und 2014 in der Deutschen Medizinischen Wochenschrift veröffentlicht.

Die Umsetzung

BASF hat eine eigene betriebsärztliche Abteilung, die sich unter anderem um die Darmkrebsfrüherkennung kümmert. Dazu erhalten alle Beschäftigten ab dem 46. Lebensjahr eine persönliche Einladung. Wer teilnehmen möchte, wendet sich an die hauseigene Ambulanz und erhält dort einen Fragebogen zu Risikofaktoren für Darmkrebs und den Test auf Blut im Stuhl. Die Teilnehmer senden die Probe zurück und erhalten nach der Auswertung eine schriftliche Befundmitteilung. Anschließend können sie sich vom Werksarzt zum weiteren Vorgehen beraten lassen.

Die Ergebnisse

„Die Teilnahmerate liegt regelmäßig um die 35 Prozent", sagt Webendörfer, was bis zu 5.000 Tests pro Jahr entspricht. Etwa 5 Prozent davon sind positiv, die folgenden Koloskopien fördern 40 bis 50 Krebsvorstufen und ein bis drei Krebsfälle pro Jahr zutage. Abgesehen von der menschlichen Komponente lohnt sich die Maßnahme auch betriebswirtschaftlich. Webendörfer und sein Team haben errechnet, dass BASF aufgrund verhinderter Ausfalltage und Lohnfortzahlungen pro eingesetztem Euro fünf Euro spart.

Worauf kommt es an?

Für Webendörfer steht und fällt die Maßnahme mit der persönlichen Einladung und der Information über den Nutzen. Als weiteren Erfolgsfaktor sieht er den 2010 bei BASF eingeführten immunologischen Test an: „Er ist einfacher zu handhaben als der guajakbasierte Test. Dadurch steigerten wir die Rücklaufquote auf über 80 Prozent." Wird der Test nicht zurückgegeben, erhält der Mitarbeiter eine schriftliche Erinnerung. So lassen sich viele zur Teilnahme bewegen und jene mit positivem Befund meistens auch zur Koloskopie.