Ehrenfelix 2025 Partner

Über 3.400 User beteiligten sich am Online-Voting, das Esther Meyer vor Alena Burghoff und Michael Kecht gewann. Der Sonderpreis wird im Rahmen des Felix Burda Award am 9. Mai 2025 im Gasometer Berlin-Schöneberg verliehen.

Ehrenfelix 2025: Esther Meyer

Esther (47) aus Hessen erhielt durch einen Zufallsbefund nach einer Thrombose mit gerade 44 Jahren die Diagnose Darmkrebs. Der Arzt der die Thrombose in der Kniekehle per Ultraschall untersuchte, war eigentlich ein Gastroenterologe, der ihr zu einer Darmspiegelung riet, wenn sie keinen Blutverdünner mehr nehmen müsse. Denn: Eine unbestimmte Thrombose könne immer ein Indiz für einen Tumor sein – muss sie aber nicht. Nach der Thrombose-Therapie hate sie dann eine Darmspiegelung machen lassen.

Der Tumor, der dabei im Dickdarm entdeckt wurde, war mit rund 15 cm so groß, dass ein Darmverschluss drohte. 14 Tage später lag sie kurz nach Weihnachten 2021 auf dem OP-Tisch.

Der Tumor lag ungünstig, so dass ihr 2/3 des Dickdarms inklusive des Sigmas entfernt werden musste. Trotz des geringen Restdarms hat ihr der operierende Chefarzt ein Stoma ersparen können, indem er eine Art Pouch (Höhle) aus Dickdarm zur Stuhlsammlung formte. Das erste Jahr nach der OP war trotzdem geprägt von Dauerdurchfällen und starkem Gewichtsverlust (über 20 kg in 14 Tagen).

Sie engagiert sich seitdem für die Prävention von Darmkrebs und versucht als Graphikerin durch provokante Sprüche und Bilder etwas auf Social Media zu bewegen und das Thema Darmkrebs, Darmspiegelung bekannter zu machen und aus der Tabuzone zu holen. Dafür hat sie schon einige private Fotoshootings mit einer befreundeten Fotografin gemacht.
Als @esthersideenreich ist sie hierzu aktiv auf Instagram (nicht nur zum Thema Darmkrebs). Ehrenamtlich ist sie aktiv in der ILCO (Selbsthilfevereinigung für Stomaträger und Menschen mit Darmkrebs) als Vize-Regionalsprecherin Osthessen und bald im Social Media-Team. Im Frühjahr wird sie für die Patientenbegleitung im Krankenhaus ausgebildet.

Weitere Aktivitäten:
Interviews: Aktuell bei Instagram für YESWECAN!CER, über Ernährung bei Darmkrebs im Blog der DEUTSCHEN KREBSHILFE uvm.

Sie versucht anderen als Mutmacher zu helfen, das Schicksal Darmkrebs positiv anzunehmen. Am wichtigsten ist ihr dabei die Vorsorge, dass Darmkrebs gar nicht erst so weit kommt.

Im Portrait: Die Nominierten.

Alena Burghoff (37)

Alena aus Nordrhein-Westfalen erkrankte in 2018 an einem metastasierten Kolonkarzinom. Die Gesundheits- und Krankenpflegerin befand sich gerade im Studium und musste sich plötzlich damit auseinandersetzen, bereits eventuell mit 30 Jahren zu sterben. 

Da sie selbst Erfahrungen damit gemacht hatte, wie sich eine Krebserkrankung in jungen Jahren auch auf die soziale und finanzielle Situation auswirkt, schrieb sie ihre Bachelorarbeit zum Thema „Unterstützungsbedarf zum beruflichen Wiedereinstieg von jungen Erwachsenen mit Krebs“. Dieser Moment stellte auch den Beginn ihres Engagements für andere junge Betroffene dar. Sie wollte der Community etwas zurückgeben und mit ihren Erfahrungen helfen. Seitdem engagiert sie sich in der Deutschen Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs.

In vier Clips spricht sie zum Umgang mit der Diagnose, zur Kommunikation mit dem sozialen Umfeld und dem Arbeitgeber, dem Umgang mit dem Beruf und der Ausbildung und ihrem Leben mit Langzeitfolgen.

Weitere Aktivitäten:

  • Protagonist im Film zur PerMiCCion-Studie, die sich mit der Erforschung des Mikrobioms beschäftigt, um den Ursachen von Darmkrebs auf den Grund zu gehen.
  • Seit Januar 2023 ist sie als Tandem-Partnerin im JUNGEN KREBSPORTAL tätig und begleitet junge Darmkrebsbetroffene digital durch die herausfordernde Zeit der Diagnose bis Nachsorge.
  • Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für das Thema „Jung & Krebs“.
  • Vortrag in der Session „Kolorektale Tumoren bei jungen Erwachsenen ‒ Anforderungen an die Qualität von Behandlungs- und Versorgungseinrichtungen“ auf dem DKK 2024 zum Thema "Vollbremsung auf der Überholspur ‒ Diagnose Darmkrebs in der Lebensmitte".
  • Protagonist der Kurzdokumentation „Worst Case Scenario“ des Filmemachers Finn Winkler zum Leben mit Darmkrebs.
  • Gastbeiträge auf der Website der Deutschen Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs.
  • Ausgabe 03/2024 des Magazins ILCO-Praxis unter dem Titel „Jung & Darmkrebs – Ein Einblick in das Leben junger Betroffener“
  • Protagonist der WDR5-Sendung quarkswissenschaftundmehr

Mit ihrer Geschichte möchte sie anderen Betroffenen Mut machen und zeigen, dass sie nicht allein sind.

Michael Kecht (35)

Michael aus Bayern bekam in 2018 die Diagnose Darmkrebs, mit damals 28 Jahren. Er hatte gerade eine Familie gegründet, seine erste Tochter war 6 Monate alt. Nach einem deftigen Weihnachtsessen fiel ihm Blut im Stuhl auf. Da er in der Onkologie arbeitet, wusste er sofort, dass es ernst sein könnte. Sein  Hausarzt riet ihm jedoch, es erst einmal mit einer Hämorrhoiden-Creme zu versuchen. Als das Blut nicht verschwand, holte er sich eine zweite Meinung ein. Schließlich wurde ihm eine Darmspiegelung verordnet. Der Tumor war so groß, dass die Untersuchung abgebrochen werden musste. Kurz danach wurde er operiert, und man entfernte etwa 30 cm seines Darms.

Seitdem engagiert er sich im Bereich "disease awareness" vor allem im Bereich der jungen Erwachsenen DarmkrebspatientInnen, da diese Zahlen auch nach wie vor leider stetig steigen und eine rechtzeitige Diagnose über Leben und Tod entscheiden kann. Das kann aber nur funktionieren, wenn die Ärzte, Pflege und die breite Öffentlichkeit über das Thema Bescheid wissen.

Es hat ihn nach der Diagnose überrascht, wie viele Dinge plötzlich kompliziert wurden – zum Beispiel Lebensversicherungen oder eine Psychotherapie zu bekommen. Aber das Vernetzen mit anderen jungen Krebspatienten hat ihm sehr geholfen.

Derzeit baut er ein deutschsprachiges Netzwerk junger DarmkrebspatientInnen auf und versucht hier eine Interessenvertretung zu gründen, da es im deutschsprachigen Raum seit dem Ableben von Wolfram Nolte – war engagiert bei Familienhilfe Darmkrebs e.V. und gründete EuropaColon Deutschland e.V. mit - ein gewisses Vakuum gibt.

Er arbeitet zusammen mit bzw. war u.a. zu sehen:

  • Junge Erwachsene mit Krebs e.V.
  • Digestive Cancers Europe, Auftritt als Patientensprecher
  • NCT Heidelberg (JUMP_START - Optimization of Multiprofessional Care for Young Patients with Colorectal Cancer - ESMO 2024 und Publication im The Oncologist
  • Fernsehauftritt Sat1 Bayern

Jungen Menschen rät er: Schaut auf eure Hinterlassenschaften und hört auf euren Körper. Redet offen über eure Symptome und holt euch eine Zweitmeinung, wenn ihr nach dem Arztbesuch ein schlechtes Gefühl habt.

Was ist der "Ehrenfelix"?

Der Ehrenfelix ist ein Sonderpreis des Felix Burda Award, den die Felix Burda Stiftung gemeinsam mit FOCUS und FOCUS online verleiht. Er ist eine
Hommage an Felix Burda, der seine Erkrankung zum Anlass nahm, andere vor Darmkrebs bewahren zu wollen. Auf seinen Wunsch hin haben Felix’ Eltern nach seinem Tod 2001 die Felix Burda Stiftung gegründet. 

Seit 2017 zeichnet die Stiftung diejenigen Menschen mit dem „Ehrenfelix“ aus, die wie Felix an Darmkrebs erkrankt sind und die sich trotz ihrer Erkrankung für andere starkmachen und sie vor dieser Krankheit bewahren wollen.

Der Gewinner des Sonderpreises wird am 9. Mai 2025 seinen Ehrenfelix auf der glamourösen Bühne des Felix Burda Award im Gasometer Berlin-Schöneberg entgegennehmen. 

 

Die Gewinnerauswahl – so läuft sie ab:

28.02.25: Bewerbungsschluss für den Ehrenfelix.
06.03.25: Vorauswahl durch eine interne Jury aus Felix Burda Stiftung, FOCUS, FOCUS online und einer Prominenten.
07.-31.03.25: öffentliche Votingphase – drei Kandidaten stehen zur Auswahl.
Ab 02.04.25: Der Gewinner wird offiziell benachrichtigt.
09.05.25: Der Gewinner wird auf der Bühne des Felix Burda Award ausgezeichnet.
 

Diese Jury hat aus sechs Bewerbungen drei Kandidaten für das Publikumsvoting nominiert:

  • Elena Uhlig, Moderatorin, Schauspielerin, Entertainerin.
  • Bernhard Borgeest, Ressortleiter Wissen & Gesundheit, FOCUS Magazin.
  • Ralf Johst, Director Deep News, FOCUS Online.
  • Annette Brauch, Senior Referentin, Projektleitung Felix Burda Award, Felix Burda Stiftung.
  • Carsten Frederik Buchert leitet die Felix Burda Stiftung als Director Marketing & Communications.

Bewerbungsbedingungen

Laden Sie sich hier die Ehrenfelix Bewerbungsbedingungen herunter.