Hier finden Sie Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen. Wenn Sie sich darüber hinaus über Darmkrebs und Darmkrebsvorsorge informieren möchten, besuchen Sie einfach unsere Website www.darmkrebs.de

Ab welchem Alter sollte ich zur Darmkrebsvorsorge gehen?

Ab dem Alter von 50, wenn kein erhöhtes Risiko vorliegt. Die Krankenkasse zahlt ab diesem Alter für Männer die Vorsorgekoloskopie und für Frauen einen Stuhltest, mit dem sich versteckte Spuren von Blut im Stuhl erkennen lassen. Diese können ein Anzeichen für Polypen oder ein Karzinom sein. Ab dem Alter von 55 Jahren haben Frauen Anspruch auf eine Darmspiegelung. Mit dieser lassen sich gutartige Vorstufen von Darmkrebs erkennen und entfernen. Ein bereits vorhandener Krebs wird bei der Vorsorgedarmspiegelung mehrheitlich so früh erkannt, dass er komplett geheilt werden kann. Wenn aufgrund von Darmkrebs in der Familie oder einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung ein erhöhtes Risiko vorliegt, sollten Sie wesentlich früher, bei Darmkrebs in der Familie spätestens mit 40 bis 45 Jahren eine Darmspiegelung machen. Ob Sie ein erhöhtes Risiko haben, erfahren Sie HIER.

Gibt es Symptome für Darmkrebs?

Symptome für Darmkrebs treten oft erst dann auf, wenn die Krankheit bereits weit fortgeschritten ist. Es empfiehlt sich aber, bei allen länger anhaltenden Beschwerden und Unregelmäßigkeiten des Verdauungstrakts einen Arzt aufzusuchen. Der Facharzt für Untersuchungen des Verdauungstrakts ist der Gastroenterologe. Er wird mit Ihnen zusammen entscheiden, welche Untersuchungen zur Abklärung Ihrer Beschwerden gemacht werden sollten.
Symptome, die die Durchführung einer Darmspiegelung notwendig machen, sind zum Beispiel:

  • Sichtbares Blut im Stuhl
  • Auffällige Veränderungen der Stuhlgewohnheiten wie zum Beispiel Durchfall und Verstopfung im Wechsel
  • Anhaltende Schmerzen im Bauchbereich

Woher weiß ich, ob ich familiär belastet bin?

Bei etwa 30 Prozent der Darmkrebserkrankungen sind Darmkarzinome und Darmpolypen bereits bei anderen Familienmitgliedern aufgetreten. Dies bedeutet für alle direkten Verwandten der Betroffenen – das sind Eltern, Geschwister und Kinder -, dass sie ein erhöhtes Risiko für Darmkrebs haben. Nur ein direkter Verwandter mit Darmkrebs erhöht das eigene Risiko für die Entwicklung dieser Erkrankung um das Zwei- bis Dreifache. Wenn Sie familiär belastet sind, sollten Sie frühzeitig eine Darmspiegelung durchführen lassen. Ein Stuhltest ist dann auf jeden Fall nicht zu empfehlen, weil sich damit nicht alle vorhandenen Polypen und Karzinome erkennen lassen.

Ist die Darmspiegelung schmerzhaft?

Ihr Arzt/ Ihre Ärztin wird Ihnen eine Injektion anbieten, mit der Sie in einen kurzen Dämmerschlaf versetzt werden. Sie werden die Untersuchung dann im wahrsten Sinn des Wortes verschlafen. Die gesamte Untersuchung dauert nicht länger als circa 20 Minuten.

Reicht ein Stuhltest bei meinem Hausarzt nicht zur Vorsorge aus?

Ein einzelner Test auf verstecktes Blut im Stuhl bietet keine Sicherheit, dass sich in Ihrem Darm nicht evtl. doch ein Karzinom oder Polypen gebildet haben. In dem Test finden sich nämlich nur dann Blutspuren, wenn vorhandene Tumore und Polypen gerade bluten, was diese aber nicht immer tun. Aus diesem Grund wird auch empfohlen, den Test jedes Jahr zu wiederholen. Wenn Sie sonst keine Risikofaktoren haben, kann ein jährlicher immunologischer Stultest sehr nah an die Effektivität einer Darmspiegelung heran reichen. War ein Test positiv, muss die Ursache unbedingt durch eine Darmspiegelung abgeklärt werden. Diese ist die effektivste Vorsorgemethode, da sich mit ihr bereits die gutartigen Vorstufen von Darmkrebs (Polypen) erkennen lassen. Durch Entfernung der Vorstufen wird verhindert, dass die Polypen später zu Krebs entarten.

Kann der Darm bei der Untersuchung verletzt werden?

In der Hand eines erfahrenen Arztes ist die Darmspiegelung eine sehr sichere und schonende Untersuchungsmethode. Komplikationen können aber in Ausnahmefällen auftreten.

Wie oft sollte ich zur Darmspiegelung gehen?

Im Normalfall reichen die Empfehlungen der gesetzlichen Krankenkassen aus: erste Vorsorgedarmspiegelung für Männer mit 50 für Frauen mit 55 Jahren, bei befundloser Darmspiegelung eine Wiederholung nach 10 Jahren. Anders ist es im Fall eines erhöhten Risikos. Hier gelten individuelle Empfehlungen, die Sie mit Ihrem Arzt besprechen sollten.

Kann ich nach der Untersuchung arbeiten?

Ohne die Dämmerschlafspritze ist man nach einer Darmspiegelung voll arbeitsfähig. Wenn Sie hingegen die angebotene Kurznarkose in Anspruch nehmen, sind Sie danach nicht sofort wieder arbeitsfähig. Sie dürfen auch nicht Auto fahren und werden gebeten, sich möglichst von einer Begleitperson in der Praxis abholen zu lassen.

Wenn ein Polyp bei mir gefunden wird, wie wird er entfernt?

Die bei der Darmspiegelung erkannten Polypen werden während der Untersuchung entfernt. Der Darm ist schmerzunempfindlich, so dass die Prozedur keine Schmerzen verursacht. Über den Arbeitskanal des Endoskops wird eine feine Drahtschlinge vorangeschoben, um den Polypen gelegt und zugezogen. Für einen kurzen Moment wird dabei ein Hochfrequenz-Strom durch die Drahtschlinge geleitet. Durch die Hitzeeinwirkung wird der Polyp abgeschnitten und die Blutgefäße werden verschlossen. Der abgeschnittene Polyp wird dann zusammen mit dem Endoskop aus dem Darm herausgezogen. Anschließend wird der Polyp zur feingeweblichen Untersuchung ins Labor geschickt. Dort wird analysiert, ob bereits Krebszellen vorhanden waren und ob der Polyp vollständig entfernt werden konnte.

Wer bezahlt die Darmspiegelung?

Da die Vorsorgedarmspiegelung eine gesetzliche Leistung ist, entstehen Ihnen keine Kosten. Männer haben auf diese Untersuchung ab dem 50. Geburtstag, Frauen ab dem 55. Geburtstag Anspruch und können sie nach 10 Jahren kostenfrei wiederholen.