Neben der Darmspiegelung und den Okkulbluttests gibt es weitere Untersuchungsmethoden zur Darmkrebsfrüherkennung. Lassen Sie sich von Ihrem Hausarzt oder einem Gastroenterologen über die möglichen Vorsorgemaßnahmen aufklären!

Kapselendoskopie

Die Kapselendoskopie ist ein neues, bisher noch kostenintensives Verfahren. Hierbei wird eine Kapsel in der Größe einer länglichen Tablette geschluckt. Die Kapsel reist für mehrere Stunden selbständig durch den Magen-Darm-Kanal, bis sie auf natürlichem Weg wieder ausgeschieden wird. Sie ist bestückt mit hoch entwickelter optischer Technik, die es ermöglicht, das Innere des Darms mit bis zu 35 Bildern pro Sekunde hoch aufgelöst abzubilden und die Bilder nach außen zu senden.

Wer sich zur Durchführung einer Kapselendoskopie entscheidet, muss wissen, dass die Zuverlässigkeit dieser Methode im Vergleich zur herkömmlichen Darmspiegelung derzeit noch etwas geringer ist. Eine weitere Einschränkung ist, dass bei der Untersuchung keine Gewebeproben und Polypen entnommen werden können sondern dass dies bei einer sich anschließenden herkömmlichen Darmspiegelung geschehen muss. Dies ist aber nur bei jeder fünften Untersuchung der Fall.

Virtuelle Darmspiegelung

Die virtuelle Darmspiegelung ist eine „Darmspiegelung von außen". Mit Hilfe eines Computertomographen (CT) werden Schichtaufnahmen vom Bauchraum erstellt, die mit einem 3D-Computerprogramm in ein räumliches Bild vom Darm umgewandelt werden. Wie bei der optischen Darmspiegelung werden diese Bilder auf einen Monitor übertragen, sodass der Arzt die Darmwand auf Veränderungen untersuchen kann.

Die Zuverlässigkeit und Aussagekraft der virtuellen Untersuchung ist auch abhängig von der verwendeten Software, welche die Darstellung des Darminneren am Computermonitor aufgrund komplizierter Rechenvorgänge ermöglicht. Mit Hilfe verbesserter Softwareprogramme gelingt es derzeit zunehmend, die Zuverlässigkeit der virtuellen Koloskopie zu erhöhen. Für eine sichere Vorsorge und Früherkennung von Darmkrebs und Darmpolypen gilt dennoch die endoskopische Darmspiegelung weiterhin als die aussagekräftigste Methode, zumal auch sehr kleine, flache oder entzündliche Veränderungen im Darm erkannt werden können.

Test auf Tumor-DNA in Stuhl oder Blut

Ist ein bösartiger Tumor im Darm vorhanden, so gelangt kontinuierlich Erbsubstanz (DNA) aus Tumorzellen in den Stuhl und ins Blut. Mit geeigneten Methoden lassen sich anhand von Stuhl- oder Blutproben typische Merkmale dieser Tumor-DNA identifizieren. Entsprechende Tests zur Darmkrebsfrüherkennung werden entwickelt, erprobt und teilweise bereits vermarktet. Bisher existiert jedoch noch kein Test, der Darmkrebsvorstufen mit ausreichender Sensitivität und Spezifität erkennt und damit eine sinnvolle Alternative zum immunologischen Stuhltest darstellt.