Der höchste Risikofaktor: Darmkrebs in der Familie
Rund jeder dritte Darmkrebs ist durch eine familiäre Vorbelastung mit bedingt. Ein familiäres Risiko liegt immer dann vor, wenn direkte Verwandte (Großeltern, Eltern oder Geschwister) an Darmkrebs, Darmpolypen oder auch an einem bösartigen Tumor des Magens sowie der Gebärmutter erkrankt sind. Auch wenn Geschwister der Eltern oder Großeltern erkrankt sind, kann sich das persönliche Risiko erhöhen. Deshalb ist es gerade für junge Menschen wichtig, in der Familie nachzufragen.
Schon bei einem Angehörigen mit Darmkrebs oder Krebsvorstufen (Adenomen) verdoppelt sich das Risiko aller direkten Verwandten. Gibt es mehrere Fälle von Darmkrebs in der Familie oder ist der Krebs vor dem Alter von 50 Jahren aufgetreten, ist das Risiko für direkte Verwandte gegenüber der Normalbevölkerung um das drei- bis vierfache erhöht.
Kurz & kompakt erklärt
Früher vorsorgen!
Gibt es in Ihrer Familie Hinweise auf eine familiäre Häufung von Darmkrebs, sollten Sie früher als andere Menschen zur Darmspiegelung gehen. Es gilt, dass Ihre erste Vorsorgedarmspiegelung 10 Jahre vor dem Alter liegen soll, in dem beim Familienmitglied Darmkrebs oder Darmpolypen festgestellt wurden. Ein Beispiel: Wurde Darmkrebs oder Darmpolypen bei Ihrem Verwandten im Alter von 44 Jahren festgestellt, sollten Sie selbst im Alter von 34 Jahren die erste Vorsorgedarmspiegelung durchführen lassen.
Sind mehr als 3 Familienmitglieder an Krebs erkrankt?
Sind drei oder mehr Familienmitglieder an Darmkrebs, Gebärmutter- oder Magenkrebs erkrankt, kann eine besondere erbliche Form von Darmkrebs (HNPCC/ Lynchsyndrom, FAP) vorliegen. In diesem Fall sind für die direkten Verwandten bereits Vorsorgemaßnahmen ab einem Alter von 25 Jahren zu empfehlen.
Lassen Sie sich von Ihrem Arzt und/oder einem Humangenetiker beraten!